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YAVANA

Volle Regale, unzählige Denims, Kleider, Blusen, Jacken, Mäntel und Shirts - das Sortiment an 100% öko-fairer Mode ist in dem kleinen Laden riesig und mit Herz und Verstand ausgewählt

YAVANA

TEXT Sarah Weyers

Ein leises Glöckchen klingelt etwas schüchtern, sobald man die Türe auf- drückt. “Wir sind von der Akademie Mode und Design”, sage ich vorsichtig; “Weiß ich doch.” Margarete Riemer, Inhaberin des Stores „Yavana” in Bilk, lacht – hier wird jeder Kunde stets persönlich begrüßt. Eigentlich hat sie etwas ganz anderes studiert: Psychologie. Und jetzt betreibt sie einen kleinen Laden für ökologisch produzierte und fair gehandelte Mode. Wie das zusammen passt? Auf den ersten Blick gar nicht. Aber sobald man “Yavana” betritt, versteht man alles: die Mode, weil zu jedem Stück eine kleine Geschichte erzählt wird; den Handel, weil jedes Stück zurückverfolgt werden kann; die Trends, die aktuell auf den Laufstegen zu finden sind. Warum Margret Riemer diesen kleinen Laden betreibt: Ihr ganzes Herz steckt hier drin.

Yavana ist klein; aber voller Überraschungen und Highlights. Kleidung, Accessoires, Herrenmode mit Herz und Seele. Auf den Regalen, an der Wand entlang, liegen Denims von verschiedensten Herstellern. Die klassischen Bootcut-, Straight-, aber auch Skinny-Jeans sind im großen Sortiment zu finden. Unter den Brands: Der holländische Vorreiter in Sachen ökologischer Produktion, Kuyichi, der seit 2001 Modegeschichte schreibt. Recolution, True Balance, Les Racines du Ciel, Lanius, KnowledgeCotton Apparel, Alma & Lovis oder die Brooklyn Soap Company gehören ebenfalls zu den vielen interessanten Marken im Yavana-Sortiment. “Erst hatte ich nur diese Regale”, erzählt Margarete Riemer und zeigt dabei an die gut gefüllte Wand. Aber es kamen mehr Modelabels dazu, die Nachfrage wuchs – und nach und nach war der Sessel, der ursprünglich für die wartenden Herren gedacht war, eher ein störender Platz-Dieb. Neben Trendartikeln sind auch Klassiker auf den Kleiderstangen zu finden: weiße Baumwollblusen – ob fließend, in festem Griff, mit klassischem Revers oder ohne Kragen.

„Ökologische Männermode wird immer beliebter.“

“Ich fahre doch bald in den Urlaub”, ruft meine Begleiterin und nimmt vorsichtig einen hellblauen Rock vom Spiegel. Ihre Augen glänzen förmlich, als sie den lockeren Schnitt und den Gummizug beschreibt, sich das Stück immer und immer wieder anhält. Mit leichtem Kopfschütteln versuche ich, mich wieder auf das Sortiment zu konzentrieren. Aber Recht hat sie. Schön sind die Sachen, sommerlich und trendy… etwas ganz anderes als ich – das muss ich wohl gestehen – erwartet hatte.

Stand: 2014/2018

Foto: Peter Schaffrath
Foto: Elisabeth Hackspiel-Mikosch
Foto: Elisabeth Hackspiel-Mikosch
Foto: Elisabeth Hackspiel-Mikosch