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Form of Interest

Ein innovatives Label für außergewöhnliche Unisex-Mode, bei der Altersgruppe und Geschlecht keine Rolle spielen.

TEXT Ella Buß

„Be a mensch“ fordert Jessica Dettinger und verabschiedete sich im Jahr 2014 kurzerhand von der ewigen Aufteilung in Mens- und Womenswear. Damals gründet sie Form of Interest, um nachhaltige Unisex-Mode an den Mann oder eben die Frau zu bringen – völlig egal.

Neben der künstlerische-emotionalen Herangehensweise – die Münchnerin beschäftigt sich nebenbei mit Fotografie, Film und Collagen – steht Form of Interest ohnehin für einen interdisziplinären Ansatz. Dabei werden die Grenzen der traditionellen Geschlechterrollen elegant aufgelöst: Asymmetrische Schnitte, 3-D Prints oder die Kombination aus unifarbenen Stoffen mit Animal-Versionen machen den besonderen Twist aus. Dies alles in bequemen oversized Größen bedeutet, dass von der Curvy Lady bis zum männlichen Fliegengewicht jeder sein Lieblingsteil finden kann. 

Denn Lieblingsteile sind die Styles von Form of Interest allemal, da sie nur in kleinen Serien produziert werden. 

Ökologisch wertvoll bedeutet für Jessica, nicht in Überproduktion herzustellen. Nur eine Kollektion pro Jahr, die aber immer wieder durch neue Teile ergänzt wird gibt es bei Form of Interest. 

Für die Designerin ist faires Arbeiten ein sehr wichtiger Punkt, jedoch würde sie selbst ihr Label nie damit bewerben. „Persönlich distanziere ich mich davon, Nachhaltigkeit als Marketing zu nutzen, da es den Grundgedanken der Selbstverständlichkeit zerstört.“ Die meisten ihrer Stoffe bezieht sie aus Italien oder von ausgesuchten und fairen Händlern in Europa. „Bei einer ökologischen Produktion müssen natürlich auch die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter und vieles mehr berücksichtigt werden. All das zu beachten gehört für mich zu Form of Interest. Sonst könnte ich das Label nicht mit reinem Gewissen machen.“

 Form of Interest – Kleidung für Personen, die sich ausdrücken wollen, die individuelle Mode mögen und sich darin wohlfühlen, ohne das Altersgruppe oder Geschlecht eine Rolle spielen. „Ich habe mich immer gefragt, wieso Frauen in ihren Kleidern sexy sein sollen und fand es besser, einen Menschen anzuziehen, ob es ein Mann oder eine Frau ist, war mir dabei relativ egal.“

Titelfoto: Sophie Wanninger
Foto Seitenleiste: Sophie Wanninger
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