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Becker-Münch

And the winner is... Der lokale Preis der Agenda 21 der Stadt Recklinghausen wurde am 1. Februar 2019 an das Modegeschäft Becker-Münch verliehen. Damit werden die Schwestern Conni und Ina Münch für ihren Pioniergeist und ihr Engagement belohnt.

TEXT Tatjana Krischik

And the winner is… Der lokale Preis der Agenda 21 der Stadt Recklinghausen wurde am 1. Februar 2019 an das Modegeschäft Becker-Münch verliehen. Damit werden die Schwestern Conni und Ina Münch für ihren Pioniergeist und ihr Engagement belohnt.

Die beiden Schwestern betreiben den ersten Fair Fashion Concept Store in Recklinghausen. Schon 2014 stellten sie ihre 2001 gegründete Damenmodenboutique auf öko-faire Mode um. Antrieb waren die großen Umwälzungen in der Textil- und Bekleidungsindustrie. Die auf hochwertige Mode fokussierten Inhaberinnen waren schockiert, dass selbst anspruchsvolle Marken plötzlich in China produzierten; Fast Fashion und Konsumwahn der KonsumentInnen wurden immer unerträglicher.

Modebranche im Wandel

Die einzige konsequente Handlungsoption war ein kompletter Wandel: Innerhalb eines Jahres stellten sie das Geschäft auf 100% öko-faire Mode um. So finden die Kundinnen heute in dem ca. 50 qm großen Geschäft ein buntes, sportliches Damenmodensortiment, von Nudie Jeans über Yogakleidung von Mandala bis zu GOTS-zerti zierten Regenjacken von LANGERCHEN. Auch kleinere ProduzentInnen wie z.B. das Strick-Label Ankleidefabrik aus Berlin oder die B.M.-company, die ihre Blusen in der eigenen Näherei in Herne produziert, nden sich hier.

Andere Artikel wie Schmuck und öko-fairer Tee, Schokolade, Honig und Brotbeutel ergänzen die Auswahl. Nachhaltigkeit zieht sich hierbei nicht nur durch das Warensortiment, auch bei der Ladeneinrichtung setzen die Schwestern auf Langlebigkeit: dem seit 20 Jahren genutzten Mobiliar wurde mit einem Anstrich frischer Schwung verpasst, Dekoration wird nur aus gebrauchten Materialien gestaltet. Authentizität gehört für die Inhaberinnen zum Verkauf öko-fairer Mode dazu – so leben sie auch privat möglichst ökologisch und fahren täglich mit dem Fahrrad zum Ladenlokal.

Authentizität ist das A & O

Der Bewusstseinswandel spiegelt sich auch in den Interessen ihrer Kundschaft: Am Anfang waren die Inhaberinnen mit ihrem öko-fairen Modesortiment Exotinnen, jetzt findet dieses bei den KundenInnen immer größeren Zuspruch. Oft kommen Eltern auf Empfehlung ihrer Kinder in das Geschäft.

Vor allem seit Greta Thunberg mit ihrem Schulstreik vor dem schwedischen Parlament internationale Aufmerksamkeit erlangt hat, hat sich auch das Interesse der Kundinnen nach öko-fairer Mode nochmals verstärkt. So hängt auch ein Plakat der jungen Klimaschützerin im Schaufenster. Wer eine Boutique sucht, in der öko-faire Mode mit Überzeugung für gesellschaftlichen Wandel verkauft wird, ist hier am richtigen Ort.

Stand 2018

Fotos: Claudia Weritz