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MiniManu

Eine Miniatur Manufaktur und das mitten in Essen? Mit ihrem Konzept hat Jana Iwan im idyllischen Kettwig den Anlaufpunkt für nachhaltige Kinder- und Babymode geschaffen.

TEXT Jasmin Assadsolimani

 

Eine Steinbrücke führt über die Ruhr in die beschauliche Altstadt des Essener Stadtteils Kettwig. Mehrstöckige Fachwerkhäuser schmiegen sich dicht aneinander, der Stausee ruht zwischen den grünen Ufern im Hintergrund. Schmale Kopfsteinpflaster-Gässchen führen an den Geschäften der Innenstadt vorbei. Eines davon ist Jana Iwans Miniatur Manufaktur, oder kurz MiniManu, ein Bekleidungsgeschäft für Kinder- und Babymoden.

Betritt man das Haus, das 1660 erbaut wurde, wird man von den Farben der Dinge überwältigt, von kleinen Stramplern mit Tier-Motiven, Röcken mit bunten Mustern, Mützchen aus farbenfroher Wolle. Es riecht nach frisch gekochtem Kaffee und ein kleiner Hundewelpe kommt verschlafen aus dem Verkaufsraum getrottet. „Wir haben uns in den Ort und das Haus verliebt“, erzählt die Inhaberin.

„Eigentlich ist alles aus Zufall entstanden“

Vor drei Jahren zog die Familie aus beruflichen Gründen nach Essen-Kettwig. Jana arbeitete damals noch für einen großen Energieversorger. Mit ihrem Mann und ihrer kleinen Tochter richtete sie sich in Essen ein, sie kauften ein Haus und steckten viel Arbeit in die Renovierung des Altbaus. Nach vier Monaten verkündete das Unternehmen den Standortwechsel nach Düsseldorf. Für Jana war es weder eine Option, das Haus zu verkaufen noch zu pendeln. Sie spielte schon lange mit dem Gedanken an einen eigenen kleinen Laden und das Haus bot nun die Räumlichkeiten. Jana erinnert sich zurück: „Eigentlich ist alles durch Zufall entstanden. Wirklich geplant war davon nichts. “

Inhaberin Jana Iwan legt großen Wert auf Siegel

Bei MiniManu findet man Selbstgemachtes wie Strickwaren und individuell bestickte Textilien sowie Bio und Fair Trade Neuware für Kinder: Von Größe 50 bis 170, von Socken bis Regenjacken. Zudem gibt es Nähkurse und Zero-Waste- Workshops. Bei ihrem Sortiment achtet Jana vor allem auf die Siegel. Fast alle Marken sind mit dem Global Organic Textile Standard (GOTS) zertifiziert, der als weltweit führender Standard für die Verarbeitung von Textilien aus Naturfasern gilt und sowohl soziale als auch ökologische Kriterien in den Blick nimmt.

Nur ein paar Labels sind nicht GOTS-zertifiziert. Beispielsweise die Outdoor-Marke Finkid, die vor allem auf die Herstellung von Regenbekleidung spezialisiert ist. „Die bestehen natürlich teilweise aus Polyester, damit sie wasserabweisend ist. Die Jacken sind aber so dermaßen robust, dass sie auch fünf oder zehn Kinder überleben. Ich bin selbst total überzeugt von den Produkten. Durch ihre Langlebigkeit sind sie dann auch wieder nachhaltig“, erklärt die Geschäftsinhaberin.

Für sie bedeutet Nachhaltigkeit, dass Kleidung langlebig und schadstofffrei ist, fair und möglichst vor Ort hergestellt wurde, in einem Prozess, der schonend für Mensch und Umwelt ist.

Ruhrstraße 47, 45219 Essen

www.minimanu.de

 

Stand: 2019

 

Fotos: Jasmin Assadsolimani