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Onkel Jo sein Laden

Willkommen am südlichen Rand des Ruhrgebiets. Johannes Müller kombiniert Klamotten und Kulinarisches zu einer ganz besonderen Mischung. In seinem Laden verkauft er nachhaltig produzierte Mode - und rettet Lebensmittel vor der Tonne.

TEXT Danica Jovanovic & Ann-Christin Kopitz

 

,,Wat machst du denn hier, dat freut mich ja mega dich zu sehen!’’, ruft Johannes Müller mit einem breiten Grinsen durch den Laden. Johannes Müller, von allen nur Jo genannt, ist Inhaber eines besonderen Mode-Stores mitten in der kleinen Ruhrgebiets-Stadt Hagen. Und weil wir nicht in Düsseldorf oder München sind, sondern im Pott, heißt sein Geschäft eben „Onkel Jo sein Laden“.

Ruhrpott trifft Skater-Coolness: „Onkel Jo sein Laden“ ist ein Wohlfühl-Geschäft, hier könnte man Nachmittage verbringen. Auf stolzen 150 Quadratmetern präsentiert Jo seine Produkte. Und die Palette reicht von Kleidung über Accessoires bis zum besonderen Lebensmittel. Alles vereint unter der Devise: Fair geht vor.

Im Store gibt es bekannte Fair Fashion Labels und Newcomer-Marken

Johannes Müller verkauft nämlich ausschließlich nachhaltig produzierte Mode. Dafür stehen Marken wie Ethletic, Wunderwerk, Bleed und Komodo. Doch auch Newcomer-Marken werden hier unterstützt, Labels, die noch ganz am Anfang stehen wie wijld, Róka fair clothing, 2nd Liar oder auch wearethefuckingleaders.

Alle angebotenen Kleidungsstücke verfügen über Zertifizierungen und Siegel wie zum Beispiel das Peta approved Vegan-Siegel oder das Fair Trade-Zertifikat wie auch das GOTS- und FSC-Siegel. Das ist die Philosophie von „Onkel Jo sein Laden“: Alle seine Produkte sollen nicht nur nachhaltig hergestellt werden – sondern auch unter akzeptablen sozialen Bedingungen.

Bei Onkel Jo gibt es auch Lebensmittel

Shoppen macht bekanntlich hungrig: Und hier wird der/die ModeliebhaberIN gleich doppelt versorgt. Denn in „Onkel Jo sein Laden“ kann man nicht nur Mode kaufen, sondern bekommt auch Lebensmittel. Mit Hilfe von foodsharing.de hat Johannes Müller einen Fairteiler im Store aufgestellt: Hier kann man kostenlos Lebensmittel mitnehmen, die vorher von Foodsavern vor dem Wegschmeißen gerettet wurden. Man kann sich nur wundern, welche Leckerbissen in der Mülltonne gelandet wären.

Eine der zentralen Ideen im Nachhaltigkeits-Diskurs ist der Gedanke des Teilens, Sharing modern genannt. Und Sharing ist für Jo eben nicht nur eine kluge Idee: Alle zwei Monate bietet „Onkel Jo sein Laden“ einen vielbesuchten Klamottentausch an. Ganz unterschiedliche Menschen kommen hier zusammen, verkaufen Ungetragenes – und finden für den frei gewordenen Platz im Kleiderschrank auch gleich ein neues Lieblingsstück.

Ideen brauchen Platz. Immer mehr Platz. So ist es nicht verwunderlich, dass „Onkel Jo sein Laden“ ein richtiger Treffpunkt geworden ist. Seit dem Umzug von der Mittelstraße in die Lange Straße hat sich die Fläche enorm vergrößert. Das Credo ist allerdings gleich geblieben: Nachhaltigkeit trifft Ruhrgebiet.

 

Lange Straße 24, 58089 Hagen

www.onkeljoseinladen.jimdo.com

Stand: 2019