TEXT Inga Handke
Das Geschäft PLUP auf der Ackerstraße bietet den findigen Shopper:innen ein breites Angebot an Kleidung und Accessoires, die liebevoll upgecycled wurden. Doch das Geschäft ist mehr als nur seine Storefront. Im Laden finden regelmäßig Workshop z.B. für Geburtstage oder auch Teamevents statt und hinter dem Laden versteckt sich ein Atelier, in dem Anne Metzler gemeinsam mit einem Mitarbeiter eigene Entwürfe entwickelt und Aufträge für Firmenkunden bearbeitet. Hier werden aus gemusterten Werbetextilien (Mesh-Banner, Jacken, Rollups) coole Taschen oder Etuis für Firmenkunden gefertigt.
Das Team von PLUP besteht aus Anne und Frank Metzler, einem Angestellten und mehreren freien Mitarbeiter:innen. Anne ist Modedesignerin und kreativ treibende Kraft. Frank ist Grafiker und Stratege. Die Beiden werden dank ihrer langjährigen Expertise auch von großen Firmen für Gastvorträge gebucht. „In den letzten Jahren wurde Nachhaltigkeit und somit auch das Thema Upcycling immer gefragter“, erzählt Anne.
Doch was genau ist Upcycling? Ressourcennutzung mit kreativem Twist lautete für Anne und Frank die Antwort – und so war 2012 das Geschäft Planet Upcycling geboren. Das Sortiment des Geschäfts beinhaltet Kleidung und Accessoires aus Materialien, die ursprünglich eine andere Verwendung hatten. Darunter zum Beispiel Taschen aus Bannern der Tour de France und Armbänder aus Gitarrensaiten. Ganz getreu ihrer nachhaltigen Devise führt das Geschäft keine Saisonware und ist somit hauptsächlich auf Taschen und Schmuck fokussiert. Trotzdem kann man bei PLUP auch Schuhe und andere Kleidungsstücke erwerben. Aber vor allem für Geschenke eignet sich ein Besuch im Laden, da die Produkte durch ihr Vorleben immer eine Geschichte erzählen und meist Unikate sind. Oft erkennt der Kunde die Rohmaterialien erst auf den zweiten Blick. Produkte, die nicht im eigenen Atelier produziert wurden, müssen ihrem Anspruch der transparenten Herstellung gerecht werden. So zum Beispiel die Produkte einer in Brasilien arbeitenden Frauenkooperative. Mit dem Erwerb einer dieser Taschen erhält man über den Link auf dem Hangtag Einsicht in die Lebensläufe der Näherinnen und die Lieferkette des Produkts.
Ihre Zielgruppe sieht Ladenbesitzerin Anne vor allem bei Menschen zwischen 30 und 60. Sie beobachtet aber auch erfreut, dass immer häufiger Kids und Teens ins Geschäft kommen und Ihre Eltern davon begeistern. „Upcycling und auch Nachhaltigkeit sind für die junge Generation wichtige Themen“, erklärt die Gründerin. Nach Corona beobachtet Anne allerdings auch einen Rückgang der Kund:innen. „Die Leute behalten ihr Geld mehr bei sich“, erklärt Anne. Um auch Zeit für die anderen Standbeine „Workshops“ und „Firmenkundengeschäft“ zu haben, ist der Laden nur noch drei Tage die Woche, donnerstags, freitags und samstags geöffnet. Allerdings kann man das Team mit etwas Glück auch an den anderen Tagen im Atelier erreichen. „Wir öffnen auch gerne mal die Türen, wenn wir da sind und sehen, dass jemand Interesse hat“, versichert die Designerin.
Stand: 2023