TEXT Shannon-Laura Aiello und Charlotte Diels
Beim Betreten des Showrooms von AvantgardeGreen auf der Pfeilstraße fühlt man sich sofort von Exklusivität und Schönheit umgeben. Der Gang zu den traumhaften Roben führt auf einem roten Teppich vorbei an meterhohen Spiegeln. Hier findet man das richtige Kleid für den besonderen Anlass, vom maßgefertigten Abiballkleid übers individuelle Hochzeitskleid bis hin zu sehr außergewöhnlichen Einzelstücken, die auf jedem roten Teppich Aufsehen erregen. Olcay Kraffts Design verbindet Luxus und Weiblichkeit. Ja, die Kreationen sind teuer. Aber das bloße Streicheln der Stoffe lässt einen schweben, man fühlt das Herzblut und die Leidenschaft, die Emotionalität und Begeisterung der Designerin. Man sieht die Farben und Stoffe, die vielen wunderbaren Details und Effekte. Besonders berührt hat die Designerin jedoch, als eine Kundin darauf bestand, dass sie das für sie maßgeschneiderte Lieblingskleid mit ins Grab nehmen wird.
Luxus für Kundin
und Umwelt
Aber Schönheit ist nicht alles für Olcay Krafft. Sie möchte mit ihren modischen Schöpfungen begeistern und zugleich das Bewusstsein der Konsumentinnen schärfen. Sie schneidert exklusive Roben nur aus ökologisch nachhaltigen und fair produzierten Stoffen. Sie beschäftigt sich schon lange mit dem Thema. Das Label OlcayKrafft Fashion gibt es schon seit 1989. Aber 2009 ging sie mit AvantgardeGreen konsequent in die grüne Offensive im Luxusbereich. Man kann sie hier ruhig als Vorreiterin bezeichnen, denn Nachhaltigkeit findet man bisher kaum im Luxus-Segment. Olcay Krafft kann somit zu Recht stolz auf ihre GOTS-Zertifizierung sein. Sie ist überzeugt: „Ökologisch produzierte Kleidung ist mehr als ein Trend. Wer beim Essen und im täglichen Leben auf Sozialverträglichkeit und Umwelt achtet, möchte es bei Mode auch tun.“ Gleichzeitig sieht sich Olcay Krafft als Kämpferin für das nachhaltige Bewusstsein: „Man muss etwas dafür tun, wenn man etwas erreichen will.“
Der Erfolg gibt ihr recht. Der Umzug 2009 in die direkte Nachbarschaft zu einem renommierten Hotel ermöglichte neue Kontakte und viele internationale Kundinnen. Somit ließ auch der wirtschaftliche Erfolg nicht lange auf sich warten. Ein internationales Magazin hat sogar das von ihr selbst gestaltete Schaufenster als das Schönste gewählt und 2011 wurde AvantgardeGreen für den Utopia Award nominiert.
Stand 2016