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KAYA&KATO

Gute Köche legen Wert auf ihren Style beim Zubereiten und Anrichten von Speisen. KAYA&KATO legt Wert auf Style und die nachhaltige Qualität ihrer Kochschürzen. Weit in der Welt rumgekommen, begannen 2016 drei visionäre Menschen in einem Kölner Hinterhof die Welt mit Schürzen zu verbessern und bieten nun ökologische und fair produzierte Arbeitskleidung an.

TEXT Annika Cornelissen

„Nachhaltigkeit ist ein überdehnter Begriff, für uns bedeutet diese Art von Arbeit Zukunftsfähigkeit.“ So stellt Stefan Rennicke, Geschäftsführer der KAYA&KATO GmbH, ihre Einstellung klar. Er hat zehn Jahre in der internationalen politischen Zusammenarbeit gearbeitet und in unzähligen Entwicklungsprojekten gesehen, dass man als Unternehmer mit einer verantwortungsvollen Unternehmensführung hier sehr viel erreichen kann. Daher fiel 2016 die Entscheidung gemeinsam mit seiner Frau ein eigenes Unternehmen zu gründen. Seine Frau, Stefanie Rennicke, hatte als PR-Beraterin für die Industrie gearbeitet. Die gemeinsame Leidenschaft für gutes Essen bestimmte letztlich die Ausrichtung des Unternehmens, genauso wie die Erkenntnis, dass in der Mode Nachhaltigkeit zwar ein zunehmend wichtiges Thema ist, aber speziell die Branche für Arbeitsbekleidung noch Nachholbedarf hat. „Bei unseren Restaurantbesuchen fiel uns auf, dass alles bis ins kleinste Detail durchdacht und gestyled war, von den Zutaten auf dem Teller bis zum Kronleuchter, aber dass die Kleidung des Servicepersonals oft noch Wünsche offenließ.“

Gefertigt werden momentan Schürzen und Kochjacken für Gastronomie und Hotellerie sowie Kasacks für Mitarbeiter in Pflege und medizinischen Bereichen.

Das Design hebt sich vom langweiligen Mainstream der Berufskleidung ab und bringt raffinierte Detaillösungen und Farben in die sonst von Weiß dominierten Garderoben. Fachleute aus Gastronomie und Pflege beraten das Unternehmen und haben oft genaue Vorstellungen, wie diese in Maßanfertigungen umgesetzt und personalisiert werden können. Bei der Wahl von neuen Produzenten für Baumwolle bis hin zu Konfektionsbetrieben ist Rennicke immer auf der Suche nach echten Partnern. Vor dem Besuch einer Produktionsstätte liest der Geschäftsführer den Länderreport der Fair Wear Foundation (FWF), um ein umfassendes Bild von den Arbeitsverhältnissen vor Ort zu erhalten. Rennicke spricht in den Produktionsländern nicht nur mit (potenziellen) Geschäftspartner*innen, sondern auch mit Nichtregierungsorganisationen.

„Unternehmer müssen auch selbst aktiv werden. Zertifizierungen wie GOTS sind wichtig aber nicht, um die Verantwortung auszulagern.“

In Uganda und Kirgisistan wird Bio-Baumwolle für KAYA&KATO in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit dem öko-fairen Unternehmen Cotonea aus dem Stuttgarter Raum angebaut. Gefertigt wird in Portugal und Spanien mit Partnern, die vom Spinnen und Weben, über die Veredelung und in Portugal sogar bis zur Konfektion die gesamte Bandbreite der Textilproduktion aus einer Hand anbieten. Das erspart Transportwege und CO² Emissionen auf der einen Seite, und ermöglicht auf der anderen Seite gemeinschaftliche Arbeit auf höchster technischer und ökologischer Ebene. Zertifiziert ist das traditionelle Unternehmen in Portugal ökologisch und sozial mit dem Global Recycle Standard, dem Global Organic Textile Standard, und dem Fairtrade Siegel. Seine Textilarbeiter*innen sind zudem gewerkschaftlich organisiert. Weitere Produktionsstätten stehen in Tschechien. Die Cotonea-Weberei in Tschechien arbeitet mit alten sowie hoch effizienten Maschinen. Sie erzeugt die benötigte Energie aus Wasser- und Sonnenkraft selbst. Ein Familienunternehmen in Tschechien näht mit hochmodernem Maschinenpark Schürzen und bestickt sie anschließend mit dem Logo der Kunden. Zusätzlich fand man vor Ort in den Kölner Alexianer Werkstätten einen weiteren kompetenten Partner, der sich für Inklusion in der Arbeitswelt engagiert. Hier nähen an 20 Maschinen Menschen, die temporär auf dem Weg in den ersten Arbeitsmarkt gefördert werden. So entstehen in Köln Produkte für KAYA&KATO, die konkurrenzfähig sind und zudem eine wichtige soziale Funktion übernehmen.

Die hohe Material-Qualität der Textilien von KAYA&KATO zeigt sich in ihrer besonderen Strapazierfähigkeit und Funktionalität. Sie sind atmungsaktiv und dehnbar. Um die Produkte für die industrielle Wäscherei noch strapazierfähiger zu machen, wird in einer weiteren Schürzen-Linie Bio-Baumwolle im Garn mit dem starken Partner Polyester gemischt. Nachdem dieses aus dem Meer gefischt und zu neuen Fasern geformt wurde, erhält Polyester ein zweites Leben geschenkt. Es entsteht ein langlebiges und nachhaltiges Produkt mit recycelter Faser. Seit 2019 arbeitet KAYA&KATO dafür in einer Kooperation mit einem spanischen Textilhersteller. Mit der Hilfe von Fischern wird Plastikmüll aus dem Meer vor der Küste Spaniens für die Herstellung von neuen Stoffen genutzt. Alle zukunftsweisenden Entscheidungen des Unternehmens sind transparent und ausführlich auf der Website nachzulesen. Der Erfolg von KAYA&KATO beweist, dass nachhaltige und anspruchsvolle Berufskleidung inzwischen auf dem Markt angekommen ist.

Stand: 2018