Fun Facts

Fun Facts

Die sieben kuriosesten Mode-Materialien

TEXT: Allegra Isert

1. Auf Kaugummis durch die Welt

Es klebt und zieht Fäden: Über 1,5 Millionen Kaugummis werden beispielsweise in den Niederlanden jährlich auf die Straßen der Großstädte gespuckt. Überall werden klebrige Übeltäter auf den Bordsteinen plattgetreten und bleiben dort mindestens für eine Ewigkeit. Bis die Stadt ein teures Abkratz- manöver bezahlt. Die niederländische Großstadt Amsterdam tritt nun dieses Problem buchstäblich mit Füßen. Die vom Boden der Fußgängerzonen gekratzten, bereits gekauten Gum- mis werden weiterverarbeitet zu einer Schuhsohle. Mit dem „Gumshoe“ shoppt man gleichzeitig Mode und vermeidet Müll. Rund 20 Prozent der Schuhsohle besteht jetzt aus alten Kau- gummis. Die „Gummi“-Sohlen sollen aber ebenso widerstands- fähig wie herkömmlich produzierte Sohlen sein. Allerdings mit einem kleinen Extra – ein süßer Kaugummigeruch begleitet den Träger Schritt für Schritt. Gumshoe.amsterdam

2. Auf keinem Kuhmist gewachsen

Man hat schon so einiges gehört. Aber aus Scheiße Gold machen? Auch das geht. Kaffee aus Elefantendung oder Vanil- learoma aus Kuhausscheidungen. Beides sind bahnbrechen-de und zugleich ein bisschen eklige Er ndungen. Als dritte Scheiß-Entdeckung kennt man nun die Mode aus Kuhmist. Eine niederländische Designerin löst das Gülle-Problem ihres Landes, indem sie den Kot der Kühe zu Kunststoff verarbeitet. Von nun an tragen also viele Niederländer Kuhdung an ihrem Körper – mit Stolz und ohne Muhen. http://jalilaessaidi.com/cowmanure

3. Von der Traube zum Treter

Eine vegane Alternative zu Leder ist Wein. Moment mal – Wein? Ganz richtig. Ein italienischer Architekt und Möbeldesigner entwickelte gemeinsam mit der Universität Florenz ein nachhaltiges Material aus Weintrauben. Alle Reste, die zur Produktion der alkoholischen Verführung nicht verwendet werden, werden zu veganem Leder verarbeitet. Schluck für Schluck Mode, mit der ein geselliger Abend garantiert wird. Ein Glas Wein in der Hand und den Rest trägt man am Fuß – so wird ein nachhaltiger Schuh draus. Vegeacompany.com

4. Alleskönner Apfel

„An apple a day keeps the doctor away.“ Das womöglich erste englische Sprichwort, das man im Unterricht lernt. Äpfel sind Alleskönner. Die Frucht versorgt uns mit Vitamin B, C und E, mit Kalium, Natrium, Magnesium, Calcium und Eisen. Und jetzt auch noch mit Luxusartikeln. Handtaschen aus Äpfeln sind die nachhaltige Textil-Alternative aus Italien. Da muss man auf dem Reiterhof aufpassen, dass das Pferd nicht nach der Tasche schnappt. Ab jetzt werden also Äpfel nicht mehr nur als Vitaminlieferant verwendet, sondern auch als schmuckes Accessoire. happy-genie-signup.kickoffpages.com

5. Müll macht müde Mode munter

Alte Kaffee lter, leere Thun schdosen und die Reste vomMittagessen – aus Müll wird Mode heißt die Devise der Firma Crop-A-Porter. Mit ihrer Agraloop-Innovation gewann Crop- A-Porter 2018 den Global Change Award. Um das Problem
der landwirtschaftlichen Ernteabfälle in den Griff zu bekommen, entwickelte das Unternehmen eine neue Technologie: Abfall wird zur wertvollen Ressource. Viele Menschen tragen heute tatsächlich Mode aus Müll – aus alten Bananen, Ananas, Zuckerrohr und Ölsamen-Flachs werden strapazierfähige Stoffe produziert. Die Landwirte können hierbei nur gewinnen. Ihnen wird der Müll nämlich gegen Geld abgekauft – eine Win-Win-Situation. EndverbraucherInnen freuen sich über eine nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Materialien. Man muss nicht immer wissen, woraus die hübsche Bluse gefertigt wurde – Hauptsache hübsch. Globalchangeaward.com

6. Kleidung aus Kaffeesatz

Ein Kaffee am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen. Ein Motto, das sich jetzt auch die Textilindustrie zu eigen gemacht hat. Der gemeine Koffein-Junkie kann jetzt mit dem richtigen T-Shirt gleich doppelt punkten. Denn Kaffee ist der neue Textilrohstoff. Der Abfall unzähliger Espressi und Cappuccini endet in Sport- und Freizeitmode. Der besondere Clou: Kaffeesatz absorbiert Gerüche. Aus diesem Grund hat der weltbekannte Fußballverein FC Liverpool den Wunderabfall in die Trikots gemischt. Wer auch verschwitzt so gut riechen will wie die Fußballstars, sollte bei der Textilwahl auf Kaffee setzen. Das Gute für die Koffein-Liebhaber: Endlich auch die dritte Tasse ohne schlechtes Gewissen genießen: Alles für die Umwelt. Singtex.com

 

Stand 2018

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